Cybersicherheit

Der Schutz von Unternehmen ist die Priorität von digiVolution, der Schweizer Stiftung für digitale Mutation und Cybersicherheit

Dezember 2023

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Der Schutz von Unternehmen ist die Priorität von digiVolution, der Schweizer Stiftung für digitale Mutation und Cybersicherheit
Die durch Cyberkriminalität weltweit verursachten Kosten werden für 2023 auf 8 Billionen US-Dollar geschätzt und dürften in den nächsten fünf Jahren auf über 13 Billionen US-Dollar ansteigen.

Diese Beträge sind zwar gigantisch, stellen aber nur einen Teil der Gefahren dar, denen die Welt in den kommenden Jahren ausgesetzt ist. Künstlich erzeugte Knappheiten in den Bereichen Energie oder Nahrungsmittel könnten die Verwundbarkeit vieler Staaten offenbaren und hätten immense Auswirkungen auf ihre Sicherheit. Ihre Souveränität selbst könnte von einigen wenigen Akteuren in Frage gestellt werden, die entschlossen sind, die Rechtsstaatlichkeit in Frage zu stellen und ihre Herrschaft mit allen Mitteln zu sichern. Solche gross angelegten Angriffe könnten Gesellschaften durch Destabilisierung oder gar Zerstörung ihrer Wertschöpfungsketten tiefgreifend verändern.

Dieses dystopische Schreckensszenario entspringt nicht der Fantasie von Autoren von Fernsehserien. Es erscheint leider zunehmend realistisch und ist grösstenteils das Ergebnis mangelnder Reaktionsfähigkeit auf globaler Ebene angesichts der zahlreichen Fehlentwicklungen, die seit Jahren in den verschiedenen Phasen der digitalen Mutation zu beobachten sind.

Das düstere Bild veranlasste mehrere Schweizer Persönlichkeiten aus verschiedenen Berufsgruppen, vor drei Jahren die Stiftung digiVolution für digitale Mutation und Cybersicherheit zu gründen.

Die Aktivitäten von digiVolution
Unter dem Namen digiVolution sind zwei verschiedene Einheiten vereint: eine Stiftung und ein Think Tank auf der einen Seite und ein Unternehmen auf der anderen. Die erste Einheit hat das Ziel, die aktuellen Herausforderungen zu verstehen, ihre Beobachtungen so weit wie möglich zu verbreiten und Lösungen vorzuschlagen. Sie arbeitet daran, das Bewusstsein für die Herausforderungen der digitalen Mutation bei politischen, wirtschaftlichen und akademischen Instanzen zu schärfen, indem sie ihnen Analysen, Beratung, Schulungen und Unterstützung anbietet. Durch Vorträge, Interviews und die Veröffentlichung von Artikeln werden präzise und professionelle Informationen an möglichst viele Menschen verbreitet. Als echtes Observatorium der digitalen Welt hat sie bis heute Dutzende von Fakten dokumentiert und analysiert, die für den digitalen Wandel von Bedeutung sind und die sich in mehr als 90 Newslettern wiederfinden, die seit ihrer Gründung veröffentlicht wurden.

Die zweite Einheit, das Unternehmen dVCyberGroup, arbeitet im Auftrag und gemäss ihren Werten an der Umsetzung der von der Stiftung vorgeschlagenen Lösungen. Sie unterstützt Organisationen oder Unternehmen bei der strategischen Einschätzung von Cyberrisiken, bei der Ausarbeitung ihrer Cybersicherheitsstrategie und begleitet sie bei der Umsetzung der vom Krisenmanagement festgelegten Projekte. Sie plant, sobald die Voraussetzungen gegeben sind, eine Miliztruppe einzusetzen, deren Aufgabe es sein wird, die Grundsätze der Cyberhygiene in der breiten Öffentlichkeit zu verbreiten, neue IT-Talente zu rekrutieren, die der Schweizer Wirtschaft zunehmend fehlen, und in der Öffentlichkeit ihre Erfahrungen und konkreten Bedürfnisse zu sammeln, um die Schulungsmassnahmen für die Akteure in diesem Bereich besser identifizieren zu können.

Bewusstseinsbildung bei Entscheidungsträgern
Die Bedrohungen, denen u. a. Produktionsunternehmen ausgesetzt sind, werden in der Schweiz häufig unterschätzt. Sie sind jedoch sehr real und zielen nicht nur darauf ab, eine bestimmte Abteilung vorübergehend lahmzulegen, sondern können ein Unternehmen oder sogar die gesamte Produktions- und Verkaufskette, an der es beteiligt ist, existenziell sabotieren. Ein kurzes, ferngesteuertes Eindringen in das Programm einer CNC-Maschine kann beispielsweise die an die Maschine übertragenen Bearbeitungsdaten unbemerkt ändern, wodurch ein Teil der Produktion de facto verschrottet werden muss. Finanzielle Verluste und Imageschäden sind die ersten Folgen für ein Unternehmen, das Opfer eines solchen Angriffs geworden ist. Es kann aber auch ganze Branchen betreffen und zu Lieferengpässen führen, die bei strategischen Komponenten schwerwiegende Folgen haben können.

Selbst wenn diese verschiedenen Bedrohungen richtig erkannt werden, werden sie leider oft nur aus einem rein technischen Blickwinkel behandelt. In der Regel wird die IT-Abteilung des Unternehmens damit beauftragt, eine gute Firewall einzurichten, und damit scheint die Sache - oft fälschlicherweise - erledigt. Das Risikomanagement ist jedoch in erster Linie eine strategische Frage. Die Antizipation, die in der heutigen digitalen Welt absolut entscheidend ist, muss ein unverzichtbarer Bestandteil jeder mittel- und langfristigen Vision sein und liegt in der Verantwortung der Führungsorgane. Auch auf dieser Ebene der Unternehmen will digiVolution ihre Botschaft verbreiten.

Um dies zu erreichen, hat die Stiftung beschlossen, sich regelmässig im Rahmen des SwissCyberHubs (CHub) mit Entscheidungsträgern zu treffen. Für 2024 sind bereits zehn Veranstaltungen im ganzen Land geplant. Die halbtägigen Veranstaltungen sind in zwei Blöcke mit kurzen, auf das Wesentliche konzentrierten Vorträgen gegliedert, wobei der erste die aktuelle Situation behandelt und der zweite entsprechend Lösungen vorschlägt; dazwischen gibt es eine Pause für Networking und Erfahrungsaustausch. Indem die Stiftung den Schwerpunkt auf Risikomanagement und nicht auf Technologie legt, setzt sie sich klare Ziele: Alle Teilnehmer sollen die Veranstaltung mit etwas Gelerntem verlassen, das sie in ihrem beruflichen und persönlichen Umfeld sofort nutzen können.

Das erste Treffen findet am 18. Januar 2024 in Delémont statt. Informationen und Anmeldung unter www.swisscyberhub.ch oder www.digivolution.swiss

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