Vom 18. bis 23. September 2023 findet die EMO Hannover, Weltleitmesse der Produktionstechnologie, in Hannover, Deutschland, statt. Sie zeigt den Stand der Technik in der internationalen Produktionstechnologie und blickt auf zukünftige Entwicklungen. ,,Wir sind überzeugt, dass diese Leitmesse einen wichtigen Beitrag für den Fortschritt der Industrie in der Schweiz leisten kann", sagt Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer beim EMO-Veranstalter VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken), in Deutschland, anlässlich der Presseveranstaltung am 22. Mai 2023. Die Schweiz ist eines von rund 40 Veranstaltungsländern, in denen die EMO World Tour Station macht.
Die Schweiz zählt zu den führenden lndustrienationen weltweit. lm laufenden Jahr werden die wichtigsten Anwenderbranchen von Produktionstechnologie in der Schweiz laut den britischen Wirtschaftsforschern von Oxford Economies über 17 Mrd. Euro investieren. Das meiste Geld flie11t in die Präzisionstechnik, Elektrotechnik und in den Maschinenbau. Darüber hinaus soll in den kommenden Jahrzehnten in der Schweiz die Energiestrategie 2050 umgesetzt werden. Gleichzeitig planen auch rund ein Drille! der Schweizer Unternehmen in erneuerbare Energiequellen zu investieren. Geplant sind die Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden, Maschinen und Verkehrsmitteln. Der Anteil der erneuerbaren Energien soll erhöht werden, während schrittweise der Austieg aus der Atomenergie gelingen soll. lm privaten Wohnungsbau sind beispielsweise Wärmepumpen besonders gefragt.
Für den Aufbau einer zukunftsfähigen Industrie sind moderne Werkzeugmaschinen und Produktionssysteme entscheidend. ,,Auf der EMO Hannover können sich die Verantwortlichen aus der Schweizer Industrie, aus der Regierung und von lnvestitionsfördereinrichtungen zielgerichtet darüber informieren, mit welchen Technologien die geplanten Projekte umsetzbar sind", erklärt Schäfer.
Bereits zur letzten EMO Hannover 2019 kamen mehr als 2.000 Experten aus der Schweiz. lnsgesamt waren es rund 116.700 Besucher aus 149 Ländern. Davon reisten 51 Prozent von aul1erhalb Deutschlands an.
Produktionstechnologie bietet Lösungen für die Transformation der Industrie Produktionstechnologie ist Enabler und Treiber für den technischen Fortschritt in der lndustrieproduktion. Für die moderne und wettbewerbsfähige Industrie eines Landes ist sie unverzichtbar. Produktivität, Qualität, Flexibilität stehen dabei ganz oben auf der Liste der Anforderungen. Die Digitalisierung versetzt allen drei Zielen einen weiteren Schub. Produktionstechnologie schafft Lösungen für die bestehenden Herausförderungen auf der Kundenseite: geänderte Nachfrage, schnellere Produktentwicklung, kleinere Losgrössen, flexiblere Fertigung. ,,Prozesse werden effizienter und nachhaltiger, Arbeitsabläufe flexibler, neue Mehrwertstrategien und Geschäftsmodelle entstehen", beschreibt Schafer die Effekte. Auch muss die Industrie unter veränderten Rahmenbedingungen produzieren aufgrund neuer politischer Prioritäten, neuer Gesetze oder globaler Abkommen, wie z.B. der Green Deal in Europa.
,,lnnovate Manufacturing." heisst daher der Claim der EMO Hannover. Er beschreibt zum einen die Aufforderung an die Kunden, in neue Technologien zu investieren. Zum anderen motiviert er die Hersteller, ihre aktuellen lnnovationen und Lösungen zu präsentieren.
Future lnsights thematisiert die aktuellen Herausforderungen der Industrie Produktionstechnologie steht mitten im industriellen Transformationsprozess, ist aber auch Teil der Lösung. Das thematisiert die EMO Hannover 2023 mit den so genannten Future lnsights. The Future of Business hebt ab auf neue Märkte, neue Geschäftsmodelle, Chancen und Potenziale einer lnnovationskultur im Unternehmen, Einführung agiler Methoden und den Aufbau von Methodenwissen, Wandel von Strukturen und Arbeitsweisen. lnsofern ist die EMO Hannover eine grol1e Wissensplattform, nicht nur für Technik, sondern auch für Organisation, Strategien und Methoden in den Unternehmen.
The Future of Connectivity greift die Trends auf rund um Industrie 4.0, das lndustrial Internet of Things (lloT), digitale Geschäftsmodelle, Predictive Maintenance, Machine Learning, Connectivity, lnteroperability und Artificial Intelligence, Augmented und Virtual Reality Anwendungen. IT und Softwareengineering sind heute Schlüsselfaktoren für die Produktionstechno logie, Data Mining eine Chance für neue Geschäftsmodelle. Connectivity ist die Basis für die vertikale Vernetzung in der Fabrik und darüber hinaus die horizontale Vernetzung mit Lieferanten und Kunden entlang der Wertschöpfungskette. Beides zeigt die EMO Hannover 2023 und bietet deshalb einen neuen Ausstellungsschwerpunkt loT in Production an. ,,Damit wollen wir alle Aspekte der Digital Factory zusammenbringen", sagt Wilfried Schafer vom VDW.
Wichtige Grundlage für die Vernetzung sind offene Schnittstellenstandards für die Kommunikation zwischen unterschiedlichen Maschinen, Geraten und Software. ln Deutschland wird die Entwicklung einer Global Production Language auf der Basis von OPC UA seit einigen Jahren vorangetrieben und unter der Marke umati international bekannt gemacht und beworben. Sie stösst weltweit auf grosses lnteresse. Die EMO Hannover 2023 demonstriert live mit verschiedenen Herstellern und Systemen, wie Vernetzung vom Shopfloor bis zur IT Struktur funktioniert und zeigt, wie mit den Daten die Produktion optimiert wer den kann.
The Future of Sustainability in Production schliesslich adressiert die lntegration von Nachhaltigkeit, einem der drängendsten Probleme dieser Tage, bereits in die Planung von lnvestitionen. ,,Auf der Messe werden präventive Ansätze, Lösungen und Konzepte zur ressourcenschonenden und klimaneutralen Produktion und Fabrikplanung, zur Kreislaufwirtschaft in der Produktion, zur zirkularen Wertschöpfung, zur energieeffizienten Produktion, zu nachhaltigen Lieferketten und zur sicheren Arbeitsplatzgestaltung vorgestellt", beschreibt Schäfer den Beitrag der EMO Hannover. Neben den zahlreichen Einzelausstellern, die hierzu Lösungen bringen, richtet die Future of Sustainability in Production Area darüber hinaus den vertieften Blick auf die Produktion und verknüpft Ansätze aus der Wissenschaft mit der praktischen Umsetzung. Fokus ist die Energieeffizienz, ein bisher eher vernachlässigtes Thema, das je doch sehr viel Potenzial beinhaltet.
lnsgesamt haben sich bisher mehr als 1.500 Aussteller aus 43 Ländern angemeldet, davon viele Firmen aus den Top-Lieferländern der Schweiz, Deutschland, Italien, Japan, Taiwan und Frankreich. Es gibt jedoch auch darüber hinaus interessante technische Entwicklungen, die für die Zukunft der Unternehmen bedeutend sein können. ,,Um sie direkt zu vergleichen und zu bewerten sowie gegebenenfalls auch kompetente Partner zu finden, ist die EMO Hannover genau die richtige Plattform, denn sie ist breit aufgestellt entlang der gesamten Wertschöpfungskette und zeigt das vollständige weltweite Angebot", sagt Schäfer abschliessend.